ORNAMENTA Kolumne Mai 2022

Ausfahrt Pforzheim: Da waren wir, jetzt sind wir hier…

Vor ungefähr einem Jahr begann die Reise zur Ornamenta 2024. Nach einer Reihe von Exkursionen, Forschungstreffen, Probeveranstaltungen und der Aufnahme neuer Mitglieder*innen und Teilnehmer*innen in die Ornamenta Gemeinschaft wurden die Türen zum Transferium weit geöffnet.

Im Pforzheimer Stadtmuseum wurden die Besucher zunächst von der Performance und Installation „My burden is my soulmate“ von Leman Sevda Daricioğlu begrüßt. Danach begaben sie sich auf Erkundung der fünf, nach Themen sortierten, Gemeinden, die jeweils durch ein Diorama präsentiert wurden.

Im Innenhof zeigte David Bernstein in seiner Arbeit „Saunra“ – einem zu einer funktionierenden Sauna umgebauten Fiat Multipla – wie soziale Räume und Objekte von einer Form und Funktion in eine andere umgewandelt werden können.

Indem er den Körper als emotionales Gefäß darstellt, verfremdet und erforscht Daricioğlu die Grenzen zwischen dem physischen und emotionalen Selbst. Die begleitenden Klang- und Bildinstallationen stellen unser Konzept von Zeit und Selbst in Frage und reflektieren die Herausforderungen des heutigen politischen Diskurses.

Wie das erzählerische Potenzial von „My burden is my soulmate“ sind auch die Besucher in ständiger Bewegung. Von Gemeinde zu Gemeinde – Solartal, Schmutzige Ecke, Bad Databrunn, Zum Eros und Inhalatorium – können die Besucher des Transferiums entscheidende Themen des zeitgenössischen Lebens diskutieren und erleben. Vom Heiligen bis zum Profanen, von der Liebe bis zu knallharten Wahrheiten, immer mit Blick auf die Zukunft.

Verkleidet als Pforzheimer Nahverkehrsmitarbeiter entwertete das Grafikdesignstudio „Our Polite Society“ die Eintrittskarten zur Eröffnung der Ornamenta Website und betonte damit den Stellenwert des Reisens für die Region.

Kurz bevor der Eröffnungsabend des Transferiums zu Ende ging, begab sich ein kleines Kollektiv auf eine Fahrt in David Bernsteins „Saunra“ und wurde in einen glückseligen Zustand versetzt. Sun Ra und sein Arkestra spielten, während sich Rauch um den Fiat Multipla auflöste. Die Besucher blickten durch den kosmischen Nebel und wurden angeregt über Wandel nachzudenken – dass wir dort waren und jetzt hier sind.

 

Autor: David Cross Kane, Ornamenta 2024

Deutsche Übersetzung: Merit Julia Sauter

Foto: ORNAMENTA Mai 2022 Transferium Gemeinde “Zum Eros”, Karolina Sobel

ORNAMENTA column May 2022

Ausfahrt Pforzheim: There we were, now here we are…

Almost a year ago, the journey towards Ornamenta 2024 was set in motion. After a series of field trips, research meetings, try-out events, and welcoming new members and participants to the wider Ornamenta community the doors to the Transferium were opened wide.

Greeted by the monumental presence of Leman Sevda Daricioğlu’s performance and installation “My burden is my soulmate”, the first audience crossed the threshold of Pforzheim Stadtmuseum to explore the five topical neighbourhoods – Gemeinden – each stretched across a series of dioramas. In the courtyard, David Bernstein showed us how social spaces and objects could be reshaped from one form and function into another in his work Saunra – a Fiat Multipla converted into a working sauna.

Representing the body as an emotional vessel, Daricioğlu defamiliarizes and explores the boundaries between the physical and emotional self through the lens of limitation. This unfolds within temporal contexts of durational performance, as accompanying sound and visual installations challenge our concept of time and the self, reflecting on the challenges of today’s political discourses.

Like the narrative potential contained in “My burden is my soulmate”, our context is constantly shifting and moving: From Gemeinde to Gemeinde – Solartal, Schmutzige Ecke, Bad Databrunn, to Zum Eros and Inhalatorium – Transferium visitors can converse and experience some of the crucial topics surrounding contemporary living; from the sacred to the profane, from love to hard-hitting truths, with an eye on the future.

Graphic Design studio Our Polite Society took a moment to demonstrate, conducting and marking our tickets to launch the Ornamenta website donning the ‘arbeitskleidung’ of a Pforzheimer city transport worker to emphasize the spirit of the journey’s value and place in the region.

Just before the opening evening of the Transferium came to a halt, a small collective took a ride in David Bernstein’s Saunra, transported to a blissful state of mind. Sun Ra and his Arkestra played as the steam dissipated around the Fiat Multipla, allowing us to look through the cosmic fog and consider how transformations can lead to the proclamation that there we were, now here we are.

 

Author: David Cross Kane, Ornamenta 2024

Photo: ORNAMENTA May 2022 Transferium Gemeinde “Zum Eros”, Karolina Sobel

ORNAMENTA Kolumne September 2022

Irgendwo am Rande des Schwarzwalds sinken die Temperaturen und die Jahreszeiten ändern sich, und die natürlichen Aromen des Nordschwarzwalds werden durch den Geruch von geräuchertem Fisch unterstrichen, der durch die Luft strömt, um die Ornamenta-Gemeinde zur letzten monatlichen Zusammenkunft zu begrüßen.

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ORNAMENTA Kolumne August 2022

Im Solartal treten Kunst und Designpraktiken in Dialog mit übernatürlichen Kräften und dem Unerklärlichen. Symbole besitzen hier emanzipatorische Qualitäten, die sich der moderne Alltag aneignen kann.

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